Im Januar 2015 habe ich eine Nacht im Hotel Anfora – einem der „alteingesessenen“ Hotels in Melilla – verbracht und hierfür einen (ortsüblichen) Preis von 51 Euro gezahlt. Die Lage ist wirklich ideal: alle Hauptsehenswürdigkeiten – darunter natürlich die befestigte Altstadt, das Rathaus, der Herandez-Park und die Strandpromenade – sind innerhalb weniger Gehminuten erreichbar. Von meinem Zimmer aus hatte ich auch einen hervorragenden Blick auf die Altstadt. Nur wenige hundert Meter entfernt befindet sich zudem eine Bushaltestelle, von der aus regelmäßig Busse zum Hauptgrenzübergang nach Marokko (Linie 2) sowie in die Nähe des Flughafens (Linie 1) verkehren. Wie ich bereits schrieb, handelt es sich bei diesem Hotel um eines der „alteingesessenen“ Hotels – entsprechend wirkt das ganze Haus sowie das Interieur schon etwas in die Jahre gekommen, aber alles ist noch gut in Schuss. Mein gebuchtes Einzelzimmer entpuppte sich als geräumiges Zweibettzimmer mit Balkon (Blick nach Norden in Richtung Altstadt), Klimaanlage, Flatscreen-TV, weitreichendem Schreibtisch mit Stuhl und Spiegel, großem Kleiderschrank, Gepäckablage und Minibar. WLAN war im Zimmer kostenfrei und mit gutem Empfang nutzbar. Das etwas weniger großzügige Bad war mit einer Badewanne mit Handbrause, einem Waschbecken mit großer Ablage, Spiegel und einfachem Fön, einem WC sowie einem Bidet ausgestattet. Einfache Pflegeartikel wie in Tütchen abgepacktes Duschgel und Shampoo (wobei „einfach“ gleichbedeutend mit „kaum schäumend“ ist) werden ebenfalls bereitgestellt. Da es sich um ein – für örtliche Verhältnisse – recht großes Hotel handelt, die Fotos auf dem Buchungsportal einen guten Eindruck machten und ich der Meinung war, dass man bei über 50 Euro für eine Nacht ein halbwegs anständiges Frühstück erwarten könne, fragte ich vor meinem Aufenthalt nicht weiter nach dem Frühstücksangebot (was ich sonst eigentlich immer per E-Mail an das Hotel tue). Und prompt wurde ich bitter enttäuscht: ein Frühstück wird ab 7:00 Uhr im großen Speisesaal angeboten. Als ich um 8:00 Uhr dort eintraf, saß dort nicht ein einziger Gast und das Personal war in der Küche beschäftigt. Auf die Nachfrage nach dem Frühstück wurde mir wahlweise ein Toast oder ein warmes Croissant mit Marmelade sowie ein Getränk angeboten (wobei ich mich für ein Glas Orangensaft entschied) – mehr nicht! Es mag natürlich sein, dass man in der tendenziell eher schwach gebuchten Wintersaison kein Frühstücksbuffet anbieten kann – dem Gast dann aber ein solch karges „Menü“ vorzusetzen, das nicht mal ansatzweise sättigt, halte ich für ein absolutes „No Go“ und rechtfertigt nicht den vergleichsweise hohen Übernachtungspreis von 51 Euro pro Nacht. Auch, wenn ich mit dem Aufenthalt im Hotel ansonsten zufrieden und insbesondere die Lage einfach ideal war, ist das äußerst karge Frühstück für mich ein Grund, warum ich in diesem Hotel nicht noch einmal nächtigen möchte und stattdessen ein anderes Hotel vorziehen würde.