Was mir gefallen hat. Komfort und Sauberkeit. Fürsorgliches Personal. Herzhaftes Frühstück aus regionalen Zutaten. Es ist einfach, einen Parkplatz für Ihr Auto zu finden. Was mir nicht gefallen hat. Sehr weit vom Stadtzentrum entfernt. Das Gebäude sieht veraltet aus.
„Hotel Grand“ – dieser Name lässt vermuten, dass es sich um „das erste Haus am Platz“, mindestens jedoch um ein Hotel mit hohem Standard handelt. Dem war vielleicht zu sozialistischen Zeiten so - heute bietet das Hotel jedoch nur einen einfachen Standard, hat sich seinen sozialistischen Charme aber größtenteils erhalten. Dennoch habe ich – bewusst – im Juli 2015 zwei Nächte in diesem Hotel verbracht und hierfür umgerechnet etwa 54 Euro (also 27 Euro pro Nacht) gezahlt. Bekommen habe ich dafür ein Einzelzimmer inklusive Frühstück. Ausschlaggebend für die Buchung war der günstige Übernachtungspreis, das beworbene Frühstücksbuffet und die verkehrsgünstige Lage gegenüber des Bahnhofs. Der Busbahnhof ist ebenso wie der Avaz Twist Tower (höchstes Gebäude von Bosnien und Herzegowina mit Aussichtsterrasse) binnen weniger Minuten zu Fuß erreichbar. Die touristisch interessante Innenstadt erreicht man vom Bahnhofsvorplatz aus mit der Straßenbahn. Die Gegend um den Bahnhof selbst wirkt insgesamt wenig einladend und ziemlich vernachlässigt (einziges Positivbeispiel in der Umgebung ist der futuristische Avaz Twist Tower). Noch schlimmer ist eigentlich nur der Bahnhof selbst, der sehr heruntergekommen wirkt. Immerhin: über einen ausgetretenen „Schleichweg“ gelangt man vom Hotel direkt über die Bahnanlagen zum Bahnhof und muss nicht den Umweg über die offiziellen Straßen nehmen. Gleich neben dem Hotel stehen noch zwei Schornsteine – scheinbar die Überreste einer alten Industrieanlage. Sehr nervig ist leider das nächtliche Gebell der streunenden Hunde, die sich nach Einbruch der Dunkelheit mitunter auch in direkter Nähe des Hotels aufhalten (mir ist zwar kein Hund begegnet, das Gebell kam aber deutlich hörbar aus unmittelbarer Nähe). Beim Betreten des Zimmers gab es gleich eine erste Überraschung: trotz Außentemperaturen von deutlich über 30 Grad war das Fenster gekippt, entsprechend warm war es deshalb auch im Zimmer. Tagsüber gibt es auch keine Möglichkeit, die Wärme aus dem Zimmer zu bekommen, den eine Klimaanlage, eine Belüftung oder einen Ventilator gibt es nicht. Die einzige Möglichkeit der Belüftung ist somit das Öffnen der Fenster, um nachts kühle Luft hineinzulassen. Nachteil: man hört das nächtliche Hundegebell umso deutlicher und kann nur schwer einschlafen. Ich fand dann auch ziemlich schnell heraus, warum das Fenster aufstand: obwohl alle Zimmer als Nichtraucherzimmer ausgewiesen sind, hat die Putzfrau ganz offensichtlich in diesem Zimmer geraucht. Warum ich da so sicher bin? Nun, der Toilettendeckel war zwar mit einer der bekannten „Für Sie desinfiziert“-Banderolen versehen. Kaum klappte man den Toilettendeckel aber auf, war auf der Klobrille frische Zigarettenasche zu erkennen. Scheinbar hatte die Putzfrau die Zigarettenkippe das Klo herunter gespült und dabei nicht darauf geachtet, dass ihr Asche auf die zuvor gesäuberte (?) Klobrille gefallen war. Das geht meiner Meinung nach gar nicht und ist ein klarer Hygienemangel! In einem Nichtraucherzimmer zu rauchen und dann das Fenster zwecks Belüftung aufstehen lassen ist eine Sache. Aber eine schmutzige Toilettenbrille mittels einer Banderole als sauber und desinfiziert zu kennzeichnen, schlägt dem Fass den Boden aus. Dass in den Zimmern – trotz Verbot - geraucht wird, ist dabei mehr als deutlich: der gläserne Seifenhalter im Badezimmer ist von Brandspuren gezeichnet, die Zigarettenasche regelrecht „festgebacken“. Nichtsdestotrotz war die sonstige Ausstattung des Zimmers – gerade „kritische“ Dinge wie Bettdecken und Handtücher –sauber. Das Bett an sich war bequem und auch die sonstige Ausstattung entsprach zumindest ansatzweise einem gutem Standard: ein kleiner Flatscreen-TV, ein (nicht gefüllter, aber funktionstüchtiger) Kühlschrank, ein Schreibtisch mit Stuhl, ein Nachttisch mit Telefon, ein Kleiderschrank, eine Gepäckablage und für die kälteren Tage ein Heizkörper. WLAN war im Zimmer kostenlos nutzbar, der Empfang jedoch teilweise schlecht. Zur Ausstattung des Bades zählten eine große Duschkabine mit Handbrause und Ablagemöglichkeiten, ein Waschbecken und Spiegel mit kleiner Ablage sowie das schon erwähnte WC. An Hygieneprodukten lagen neben ausreichend sauberen Handtüchern auch ein Stück Kernseife sowie zwei kleine Plastiktütchen mit Duschgel bereit. Ein Frühstücksbuffet wird – theoretisch – bereits ab 6:30 Uhr angeboten, sodass man beispielsweise vor Abfahrt des Zuges nach Mostar um kurz nach 7:00 Uhr noch bequem frühstücken und sich dann auf den kurzen Weg zum Bahnsteig machen kann. Ich stand dann auch um 6:30 Uhr im Restaurant, wo zu diesem Zeitpunkt aber noch das Buffet aufgebaut wurde. Einer der Angestellten (?) in Jogginghose bat mich dann, noch 10 Minuten zu warten und mich solange in die Lobby zu setzen. Immerhin: nach dieser Wartezeit konnte ich mich dann am Buffet bedienen und das Angebot an Speisen ist wirklich sehr vielfältig (wenn auch qualitativ nur mittelmäßig): verschiedene warme Eierspeisen wie Spiegeleier und Omelette, Würstchen, Brötchen, verschiedene abgepackte Marmeladen, Wurst- und Käsesorten, frisches Obst (u. a. Bananen, Wasser- und Honigmelone), Cornflakes, Fruchtjoghurts, verschiedene Fruchtsäfte (teils aus der Karaffe, teils aus dem Automaten, aber genießbar), Kaffee und Tee. Auch wenn ich selber keine hohen Ansprüche an das Hotel gestellt habe, die Lage verkehrsgünstig, das Frühstücksbuffet vielfältig und der Übernachtungspreis insgesamt günstig war, kann ich das Hotel Grand insgesamt nicht weiterempfehlen. Gestört haben mich vor allem die Hygienemängel (rauchende Putzfrau, schmutzige Klobrille und Seifenablage), die – so banal sie auch sein mögen – für mich ein „No Go“ sind. Auch das nächtliche Hundegebell empfand ich als nervig und eine Klimaanlage würde gerade im Hochsommer, wenn die Temperaturen eigentlich tagsüber immer über 30 Grad liegen, für ein angenehmeres Raumklima sorgen. Letztlich habe ich mich für dieses Hotel auch aus dem Grund entschieden, um vor Abfahrt des Zuges noch in aller Ruhe frühstücken zu können – das Frühstück fiel für mich dann aber letztlich kürzer aus, weil – anders als versprochen – um 6:30 Uhr das Buffet noch nicht vollständig aufgebaut war und ich mich auch noch nicht an dem bedienen durfte, was schon da stand. Würde ich nochmals vor die Wahl gestellt werden, würde ich wohl ein etwas zentrumsnäheres Hotel wählen, wo es zu ähnlichen Übernachtungspreisen auch etwas bessere Häuser zu geben scheint.
Nettes Haus mit Nähe zum Zentrum. Das Personal ist freundlich und sprich englisch. Das Essen ist gut und Zimmer haben alle neuer Bäder. Es könnte Besucher vertragen ; )
Älteres Haus, sauber, basic eingerichtet, grosses Zimmer, einfaches Frühstück, gutes WLAN. Nahe Bahnof, aber lieber nicht die Abkürzung hinter den Gleisen nehmen, zwielichtige Gestalten unterwegs.