Fährt man auf dem Trans-Kanada-Highway von Westen Richtung Revelstoke, dann prangt unübersehbar am Ostufer des Three Valley Lakes das gleichnamige “Chateau“, mit seinen vielen roten Spitzgiebeln. Ein wunderschöner Anblick - was steckt dahinter? Ein etwas in die Jahre gekommenes großes Hotel, in dem man für ca. 120 € ein solides Zimmer mit zwei Queen Betten erhält, ausreichend möbliert, mit einem Kühlschrank, Kaffeemaschine, einem Tisch mit drei Stühlen, einem alten Röhrenfernseher, einen Standventilator und einem Balkon oder einer Terrasse. Die Zimmer sind bereits etwas abgewohnt, aber sauber. Die Bäder sind ausreichend groß, nur die recht niedrige Deckenhöhe, speziell im Bad, ist etwas gewöhnungsbedürftig. Es gibt zahlreiche Lichtquellen im Zimmer, aber selbst wenn alle an sind, ist es gerade mal ausreichend hell. WiFi gibt es nur im Lobbybereich, es ist aber so langsam, dass sich das einloggen kaum lohnt. Den innen liegende Poolbereich fanden wir eng und wenig attraktiv. Nett hingegen sind die im Erdgeschoss zum Garten hin gelegenen Aufenthaltsräume, wo sich gerade auch kleinere Reisegruppen zwanglos treffen können, ohne etwas kostenpflichtig konsumieren zu müssen. „Neuere“ Einbauten wie Sprinkleranlage oder Feuerlöschwasserleitungen, alles im Bereich der Flure über Putz verlegt, beeinträchtigen den Gesamteindruck. Dafür gibt es am See eine schöne, gepflegte Gartenanlage, leider nur mit einer einzigen Bank, von der man auf den See schauen kann, denn man auch – dank Bootsverleih – für 20 CA$/Stunde mit Paddel- oder Tretboot befahren kann. Und wen das in Süßwasserseen übliche „Grünzeug“ nicht stört, kann an dem kleinen Strand baden. Dass es keine Klimaanlage gibt, ist sicher ein Manko, besonders an heißen Tagen, an denen man besser nicht bei offenem Fenster schlafen sollte, denn die dreiflügelige Hotelanlage liegt in U-Form neben der Fernstraße. Das führt zur Geräuschbelästigung: durch vorbeifahrende Autos, deren Lärm sich durch die hinter der Straße liegende Felswand noch verstärkt, durch Gäste, die den Abend bei lauter Unterhaltung im innen liegenden Garten verbringen, und durch die nahegelegene Bahnlinie. Bei geschlossener Balkontür bleibt der Lärmpegel aber erträglich. Ein kostenloses Frühstück wird – wie meist in Kanada – nicht angeboten, auf dem Hotelgelände gibt es allerdings eine Gaststätte mit schöner Aussicht über den See und zivilen Preisen, in der man auch Frühstücken kann. Sie schließt abends bereits um 21.00 Uhr. Direkt nebenan liegt die “Three Valley Gap Ghost Town”. Hotelgäste erhalten 50% Rabatt. Wenn man auf der Durchreise ist also insgesamt ein netter Aufenthalt, um das Ganze mal kennenzulernen. Eine ordentliche Übernachtung in einem Motel in Revelstoke ist natürlich etwas preiswerter zu haben. Zimmertipp: Die Zimmer 201 bis 212 im Mittelblock haben Balkons mit einem schönen Blick Richtung See, einen Flachbildfernseher und eine breiten Balkon, die Zimmer 301 – 319 darüber haben den gleichen Blick, aber nur einen Röhrenfernseher und einen kleineren Balkon. Den besten Blick dürften die Zimmer 201 bis ca. 205 oder 305 bis ca. 310 haben.