"Was für ein häßlicher Klotz" denkt man sich beim Anblick aus jedem Winkel, auch die Lobby ist in einem sehr drückenden 70er-Jahre Stil gehalten. Die auf den Fotos immer gut sichtbaren Zimmer am Pool im Festungsteil sind zwar vorhanden (wir haben sie von unserem Zimmer aus gesehen!), aber wohl derzeit in Renovierung befindlich. So waren wir im modernen Teil untergebracht, der zumindest von innen sehr schön ist. Ob unsere Zimmer 301 und 302 nun Superiorzimmer oder Juniorsuiten waren, haben wir bis jetzt nicht herausgefunden, aber sie sind uneingeschränkt zu empfehlen. Der Blick ist einfach sagenhaft, die ganze Stadt liegt einem zu Füßen und gleichzeitig kann das Auge die marokkanische Küste hinunterschweifen oder alternativ bis nach Gibraltar.
Zimmer sehr groß, schön möbliert, gefliester Boden, gut bedienbarer Safe (nicht unbedingt Standard in Paradores), Minibar (mit den üblichen zivilen Preisen), Fernseher, Klimaanlage. Couch und Sessel.
Kostenloses, aber in unserem Zimmer miserabel funktionierendes WLAN.
Badezimmer groß, sehr nüchtern und zweckmäßig mit Bidet, Doppelwaschbecken, Dusche in der Badewanne, diese funktionierte gut. Der WC-Deckel war vom ständigen Aufkleben und Abreißen des "Hygienezettels" ziemlich mitgenommen. Fragwürdige Sitte....
Das Restaurant kann ich nur als scheußlich bezeichnen, einer näheren Beschreibung verweigert sich meine Tastatur. Das betrifft aber nur die Optik, freundliche ältere Herren machen dort einen guten Job. Als deutscher Gast erhält man eine englische Speisekarte, mit deren Hilfe man gemeinsam versucht klarzumachen, was man gerne essen möchte. Dies funktioniert unter Zuhilfenahme der spanischen Karte, da keiner der Herren eine Fremdsprache beherrscht, aber gemeinsam waren wir erfolgreich! Das Essen war gut, eine sehr regionale Küche mit marokkanischen Einflüssen, die Portionen sehr groß (sogar mir als gutem Esser war es etwas zuviel). Als Gast mit Halbpension darf man aus dem Menü zu € 25,- auswählen. Ausgezeichnete Weinkarte zu zivilen Preisen, große Flaschen zwischen € 16,- und 22,-. Einziges Manko: das Restaurant öffnet abends erst ab 21 Uhr, ist wohl den ansonsten ausschließlich spanischen Gästen geschuldet.
Zum Frühstück gab es eine gute Auswahl, Kaffee zum Selbermachen an einer Nespressomaschine.
An- und Abreise haben wir jeweils mit dem Taxi durchgeführt, vom Fährterminal zum Hotel kostete es € 5,10 (wobei der Taxifahrer mit "Parador" nichts anfangen konnte, "Hotel La Muralla" sagte ihm dann etwas). Da es doch ein Stück den Berg hochgeht, sicherlich eine gute Variante.
Für die Rückreise wurde uns auf Wunsch ein Taxi gerufen, die Nummer gleich zugesagt. Diese Fahrt wurde nur mit € 3,30 berechnet. In diesem Taxi befand sich ein Aufsteller mit einem ganzen Wirrwarr an Taxitarifen in Ceuta, ob der Preis nun vom Abholort, der Uhrzeit, dem Tag oder der Mondphase abhing, war uns nicht so ganz klar :-).
Als Resümee läßt sich festhalten, daß dieser Parador eine wirklich gute Wahl ist, wenn man den Abstecher nach Ceuta machen möchte. Die gehobenen Zimmer haben uns begeistert, man findet aber nur an der Rezeption etwas rudimentäre Englischkenntnisse (wie in ganz Ceuta).