Ende November 2012 unternahmen wir eine Flugreise nach Melilla. Dafür habe ich vorab bei expedia ein Hotel gebucht. Die Auswahl für diese Stadt hielt sich stark in Grenzen, daher kamen nur zwei Hotels zur Auswahl hervor. Meine Wahl, fiel wegen der schönen Lage auf dem höchsten Punkt der Stadt, auf das 3 Sterne Hotel mit den nur 40 Zimmern und einem Außenpool im Garten. Das kostete für die eine Nacht, die wir blieben 85 Euro im Doppelzimmer und das Frühstück war auch schon inbegriffen.
Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel dauerte rund 20 Minuten und kostete 10 Euro. Das letzte Stück ging es schön bergauf, vorbei am Lobera Park und bei den Fort Ruinen scharf nach rechts in den Hotelhof, wo es vorne nur Beton und eine ganze Menge an Parkplätzen gab.
Das Hotel selbst machte keinen besonderen Eindruck. Fast sah es aus, wie ein gelber Klotz. Aber dennoch gab es eine Besonderheit mit der langen Rampe, die das Aussehen irgendwie verschandelte. Wir nahmen den kurzen Weg über die Stufen, die von einem schwarzen Geländer zweigeteilt wurde. Links vom Eingang sahen die Fenster aus, wie drei Bullaugen. Der Eingangsbereich war eine schmucklose, dreiteilige Glastüre, die von selber aufging. In dem Vorraum stand auch rechts eine Holzbank zum Ausruhen.vom Checkout? Keine Ahnung, wer sich dort hinsetzen wollte?
Die Lobby war ziemlich groß und ging treppenförmig zum Restaurant hinauf. Die haben wir aber erst später erkundet. Die Rezeption machte einen altbackenen Eindruck und hatte auch einen Bereich mit einem Milchfenster. Der nette Rezeptionist begrüßte uns auf spanisch und ich blieb auch gleich bei dieser Sprache. Nach dem Anmelden bekamen wir schon um 10 Uhr früh den Schlüssel für unser Zimmer auf Etage.MINUS 1. Dort befand sich unser Zimmer 102, das die Nummer oben neben der Türe stehen hatte.
Die günstigen Zimmer waren unten und dort trafen wir auch gleich auf ein deutsches Ehepaar, das von Marokko her einreiste. Die Unteretage war leicht muffig, aber nicht so schlimm. Wir öffneten das Zimmer und dies hatte zum Glück Tageslicht durch vergitterte Fenster, die in Gartenrasenhöhe auf den Pool blickten. Der Boden bestand aus braunen Marmor-Optik Fliesen und der war auch dementsprechend kalt. Die ganze Atmosphäre war sehr unterkühlt. Die Wände waren hellgelb und ließen auch keine so wahre Wohlfühlstimmung aufkommen!
Links an der Wand erstreckte sich ein langer, dunkelbrauner Schreibtisch mit einer weißen Lampe, einem Flatscreen mit ausschließlich spanischen Programmen mit beidseits drei Schubladen und mitten drin ein weiß überzogener Sessel. Der braune gerahmte Spiegel hatte eine Trapezform. Links vom Schreibtisch folgten die Kofferablage und der Kasten. In der Ecke links hinten spendete noch eine Stehlampe Licht.
Beim Fenster stand ein schwarzer Rundtisch mit noch einem Sessel. Dort aßen wir unsere Einkäufe und genossen die frische Luft von draußen.
Die beiden Betten waren zusammengeschoben und mit einem schlichten Leintuch bedeckt. Die Pölster waren schmal und langgestreckt. Die Matratzen waren ziemlich bequem und so la la. Ich konnte jedenfalls schlafen. Beidseits gab es jeweils ein schwarzes Nachtkästchen und an der Wand ein Bild. Die Klimaanlage reagierte nicht, aber es war sowieso nicht warm im Zimmer.
Das Bad war noch viele Stufen tiefer. Das war weißgefliest und die Wanne hatte eine unpraktische aufklappbare Glasverkleidung. Aus dem Wannenrand kam schon klarer Rost heraus, der auch unter dem Waschbecken war und in der Wanne selbst. Für einen Tag zum Pflegen ging es aber noch. Die Wanne hatte einen flexiblen Schlauch und alten Duschkopf sowie einen Seifenhalter. Das Waschbecken war alt und nicht überragend und der Spiegel aber wenigstens nicht blind. Auch ein Bidet war zugegen, das aber auch schon Rosterscheinungen hatte. Das Zimmer hat mich nur mäßig beeindruckt und es war nicht total sauber.
Mit dem Lift ging es am nächsten Tag hinauf ins Erdgeschoß.
Die Lobby hatte verschiedene Bereiche, die durch Stufen voneinander getrennt waren. Auf den Stufen standen große, blaue Vasen mit Topfpflanzen. Die Sitzecke mit den blauen Fauteuils und dem niedrigen Schiff war sehr schön. Auch ein Internettisch mit Flatscreenmonitor und Drucker war vorhanden. Das Café war eher rustikal, dafür sah die große, alte Pendeluhr sah viel mondäner aus.
Die dunkle Holzbar sah sehr gut aus und war sehr gut bestückt. Auch sieben Barhocker mit blauem Bezug standen davor. Zu den sonstigen alten Möbeln im Hotel zählten ein dunkelbrauner Holzsekretär und ein schwarzes Piano.
Der Frühstücksraum hatte auch wieder den gleichen Boden, wie im Zimmer. Er war aber sehr hell und die Tische gab es in unterschiedlicher Größe und alle waren weiß gedeckt. Das Buffet war riesengroß und wurde ständig aufgefüllt, weil die Gäste keine Hemmungen hatten, auch für später fleißig vorzusorgen. Die Brote und Semmeln wurden mit guter Käse und Wurst belegt und in Servietten mitgenommen. Die Wurstarten waren sehr delikat und schmackhaft. Ein bestimmter Weichkäse war zum ewig Weiteressen. Auch Obst gab es wie Kiwis, Ananas, Orangen, Melonen, Äpfel und Pflaumen. Auch drei Müsliarten waren vorhanden. Als Süßspeisen gab es Schokoriegel, die gleich verschwanden, Donuts, Kuchen, Torten aller Art, aber nichts Warmes. Wir saßen lange am Morgen und genossen alles, was wir zum Tisch retten konnten.
Das Auschecken ging sehr freundlich von statten, die Rechnung wurde mit Kreditkarte beglichen und das Taxi gerufen. Das Hotel hat mir gut gefallen, sehr gutes Frühstück, aber mittelmäßiges Zimmer und die Sache mit dem Rost im Bad hätte nicht sein müssen.